Aluminium-Profile verstehen: Fachbegriffe, Normen & Unterschiede auf einen Blick EN AW 6060, Toleranzen & Fertigungsverfahren im Überblick

Aluminium-Profile verstehen: Fachbegriffe, Normen & Unterschiede auf einen Blick

Aluminium ist ein echter Alleskönner: leicht, stabil, vielseitig und in fast jeder Branche gefragt. Doch wer Aluminium online kaufen will, begegnet schnell einer ganzen Welt aus Fachbegriffen, Normen und Kürzeln: EN AW 6060, stranggepresst, gezogen, Toleranzklasse H9 – bitte was?

Keine Sorge, Sie müssen kein Werkstoff-Ingenieur sein, um bei uns durchzublicken. In diesem Beitrag nehmen wir Sie mit in die faszinierende Welt des Aluminiums – klar, verständlich und praxisnah erklärt. Egal, ob Sie Handwerker, Einkäufer, Planer oder DIY-Enthusiast sind: Hier finden Sie Antworten auf Fragen, die beim Bestellen und Verarbeiten wirklich zählen.

Darstellung von zwei Aluminiumplatten mit EN AW 6060 Legierung

Aluminiumplatten aus Legierung EN AW 6060 – eloxierfähig, korrosionsbeständig

EN AW 6060 – was bedeutet das eigentlich?

Wenn Sie in unserem Aluminium Onlineshop stöbern, stoßen Sie immer wieder auf Bezeichnungen wie EN AW 6060. Klingt erstmal kryptisch – ist aber ganz einfach erklärt.

„EN“ steht für „Europäische Norm“, „AW“ für „Aluminium Wrought Alloy“ (also eine Aluminium-Knetlegierung). Die Zahlenkombination 6060 kennzeichnet eine ganz bestimmte Legierung mit definierten Eigenschaften.

Was macht EN AW 6060 so besonders? Diese Legierung ist besonders gut verformbar, korrosionsbeständig und perfekt eloxierbar. Sie eignet sich also ideal für sichtbare Teile im Innen- und Außenbereich – von Fensterprofilen über Möbel bis hin zu dekorativen Verkleidungen.

Lesetipp: Aluminium im Möbelbau: Ein Material mit Charakter

Noch spannender: Die 6000er-Serie enthält Magnesium und Silizium als Hauptlegierungselemente – das sorgt für Festigkeit und trotzdem gute Bearbeitbarkeit.

Stranggepresst vs. gezogen – wo liegt der Unterschied?

Ist das stranggepresst oder gezogen?“ – Diese Frage hören wir oft. Und sie ist berechtigt. Denn beide Fertigungsverfahren bringen unterschiedliche Eigenschaften mit sich.

Strangpressen ist ein Verfahren, bei dem Aluminium in einem zähen Zustand durch eine Matrize gepresst wird – ähnlich wie bei einer Spätzlepresse. Das Ergebnis: formstabile, belastbare Profile mit gleichmäßiger Oberfläche.

Ziehen hingegen bedeutet, dass bereits vorhandene Rohlinge durch Ziehen unter Spannung in die gewünschte Form gebracht werden – meist mit höherer Maßgenauigkeit und festerer Gefügestruktur.

Kurz gesagt:

Stranggepresste Aluminiumprofile mit sichtbarer Wandstärke – typische Anwendung von EN AW 6060

Stranggepresste Aluminiumprofile in verschiedenen Formen: Die sichtbaren Wandstärken zeigen, wie Materialstärke und Querschnitt Einfluss auf Stabilität und Einsatzbereich nehmen

Wandstärken, Toleranzen & Co. – keine Wissenschaft für sich

Sie haben ein Aluminiumprofil mit 2 mm Wandstärke bestellt, aber es fühlt sich dünner an? Das liegt an den Toleranzen– also an den erlaubten Abweichungen vom Sollmaß. Und genau hier wird es spannend.

Je nach Herstellverfahren und Norm dürfen Profile kleine Maßabweichungen aufweisen – die sind sogar notwendig, damit sie überhaupt produziert werden können. In der Welt der Technik ist das ganz normal.

Aber keine Sorge: Nachfolgend erklären wir Ihnen, was Begriffe wie H9, T6 oder ±0,2 mm bedeuten und wie Sie sie beim Planen und Bestellen richtig einordnen. Denn: Wer Zuschnitttoleranzen kennt, vermeidet Überraschungen auf der Baustelle oder in der Werkstatt.

Was bedeutet „±0,2 mm“?

Wenn bei einem Maß eine Toleranz von ±0,2 mm angegeben ist, bedeutet das: Das tatsächliche Maß darf 0,2 mm größer oder kleiner sein als das Nennmaß. Ein Profil mit 20 mm Breite darf also zwischen 19,8 mm und 20,2 mm breit sein – je nach Produktionsprozess.

Diese Abweichungen sind vollkommen normal – sogar notwendig. Denn bei der Fertigung von Metallteilen lassen sich minimale Unterschiede nie ganz vermeiden.

Was heißt „Toleranzklasse H9“?

H9 ist eine sogenannte ISO-Toleranzklasse, also eine international genormte Angabe zur Maßgenauigkeit. Je kleiner die Zahl, desto enger ist die Toleranz – und desto präziser (und oft auch teurer) die Fertigung.

Ein Beispiel:

Für viele Anwendungen reicht H11 oder H10 völlig aus – H9 kommt meist dort zum Einsatz, wo besonders genaue Passungen notwendig sind, etwa in der Maschinen- oder Fahrzeugtechnik.

Und was bedeutet „T6“?

T6 bezeichnet den Wärmebehandlungszustand einer Aluminiumlegierung. Genauer gesagt: Das Material wurde lösungsglüht und warmausgelagert – ein Verfahren, das für besonders hohe Festigkeit sorgt.

T6 kommt häufig bei 6000er-Legierungen wie EN AW 6060 zum Einsatz. Es macht das Material fester, aber auch weniger gut verformbar. Wer also biegen oder kanten will, greift besser zu einer weicheren Variante wie T4 oder O (weichgeglüht).

Noch Fragen? Oder direkt das passende Aluminium-Profil bestellen?

Aluminium ist ein spannendes, aber auch technisch anspruchsvolles Material. Wenn Sie beim Thema Legierungen, Toleranzen oder der Auswahl des richtigen Profils unsicher sind – melden Sie sich gern bei uns. Unser Team kennt sich mit den Produkten bis ins Detail aus und berät Sie persönlich und praxisnah – egal, ob es um Einzelstücke, Serienfertigung oder Sondermaße geht.

Wenn Sie hingegen schon genau wissen, was Sie brauchen, führen Sie nur noch wenige Klicks zum Ziel: In unserem Onlineshop finden Sie eine große Auswahl an bestellbaren Aluminiumprofilen, Blechen und Zuschnitten – in verschiedenen Legierungen, Wandstärken und Längen, auf Wunsch millimetergenau zugeschnitten.

Ob Beratung oder Bestellung – wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

 

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